3. Spieltag - Hertha (A)
Unsere Rothosen reisten als Bochumer Pokalschreck in die deutsche Landeshauptstadt und Weltmetropole Berlin, genauer gesagt zur „Alten Dame“ ins altehrwürdige Olympiastadion, welches seit nun 40 Jahren das Finale des deutschen Vereinspokals beheimatet. An diesem dritten Spieltag der laufenden Zweitligasaison hatte unser geliebter Sport- und Schwimmverein somit einen deutschen Hochkaräter als Gegner: Gründungsmitglied der Bundesliga, zweifacher deutscher Meister, dreifacher Zweitligameister und Pokalfinalist sowie Halbfinalteilnehmer des damaligen UEFA-Cups im Jahre 1979. Auch wenn die Erfolge der blau-weißen Berliner schon etwas her sind, ändert dies nichts an der beachtlichen Größe des gut 54.000-Mitglieder-Traditionsvereins. Für unseren SSV Jahn war dies erst das vierte Aufeinandertreffen mit dem Berliner Sport-Club. Die Statistik fällt hier allerdings eindeutig aus: In den bisherigen beiden Zweitligaduellen ging jeweils die Hertha als Sieger vom Platz, auch im Pokal in der Saison 2016/2017 setzte sich der Hauptstadtklub aus Berlin knapp im Elfmeterschießen durch.
Zu gewohnt früher Morgenstunde starteten unsere Jahn-Schlachtenbummler diese Auswärtsfahrt. Der Wetterbericht meldete hervorragendes Kaiserwetter an die 30 Grad inkl. blauem Himmel im Westen Berlins, weshalb erneut das Motto „Alle in Rot“ vollzogen wurde. Vor Anpfiff der Partie gedachte Hertha BSC dem ehemaligen Fanliebling aus vergangenen Zeiten Hans „Hanne“ Weiner, der im Alter von 73 Jahren nach langjähriger Krankheit verstarb. Ruhe in Frieden! Gut 1.300 Jahnfans sorgten im Olympiastadion für einen zufriedenstellenden Auftritt unsererseits. Der Gästebereich wurde zudem mit rot-weißen Bannern eingegrenzt, um ein kompaktes Blockbild zu gewährleisten. Die Berliner Ostkurve zeigte sich ebenfalls von ihrer besten Seite und schepperte phasenweise lautstarke Gesänge gen Gästeblock. Solch eine beeindruckende Kulisse erinnerte den ein oder anderen Jahnfan wieder daran, welch ein Segen diese 2. Liga ist. Kurz nach Anpfiff präsentierten die Heimfans ein „Trotz Liga zwee - Alle zu Hertha BSC“-Banner und forderten in einem weiteren Transparent kurz vor dem Pausenpfiff erneut die Beibehaltung des vom verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein vorgegebenen Wegs und riefen alle Hertha-Mitglieder dazu auf, an deren Mitgliederversammlung teilzunehmen. Die Jahnelf ließ sich vom riesigen Berliner rund und den gut 42.000 Zuschauern nicht aus der Ruhe bringen und hielt die Hertha immer wieder auf Trab. Die erste und beste Chance unserer Rothosen ereignete sich in der 21. Spielminute, als Kother nach einem herausragenden Solo erst am Berliner Schlussmann scheiterte, den Ball trotzdem irgendwie an diesem vorbeilegen konnte und sich dann vor dem leerstehenden Gehäuse für einen sinnlosen und schlampigen Querpass entschied, der diese 1000-prozentige Großchance verpuffen ließ. Unglaublich ärgerlich. Nach dem Seitenwechsel setzte sich die Partie weiterhin auf Augenhöhe fort. Leider wurde Jahn-Neuzugang Ouro-Tagba nach einem unglücklichen Tritt mit der Ampelkarte zum Duschen geschickt und stellte die Jahnelf vor eine noch größere Aufgabe. Zu allem Überfluss erwischte Jahn-Keeper Gebhardt dann im Anschluss an den Platzverweis auch noch einen Tag zum Vergessen. Erst wurde er beim 0:1 getunnelt, dann schenkte er der Hertha in der sechsten Minute der Nachspielzeit unglücklicherweise durch einen Griff ins Leere den zweiten Treffer, der den Endstand bildete. Dennoch müssen wir sagen, dass uns Gebhardt auch schon in dieser Saison mehrfach den Arsch gerettet hat. Fehler können passieren, werden allerdings im Zweitligafußball gnadenlos bestraft. Kopf hoch!
Unsere Rothosen treffen bereits am kommenden Freitagabend auf die Spielvereinigung aus Fürth, die seit Saisonbeginn inkl. Testspiele noch ungeschlagen ist. Lasst uns das Heimspiel positiv bestreiten und den zweiten Dreier der Saison holen. Der Auftritt gegen die Hertha macht Hoffnung, auch wenn diese unglückliche Niederlage etwas schmerzt, da sie auf jeden Fall vermeidbar war. Weiter geht’s!
Alle ins Jahnstadion!
~ Castra Regina Invicta