35. Spieltag - Dresden (H)
Die heiße Phase der Saison läuft! Bedauerlicherweise mussten sich unsere Rothosen am vergangenen Sonntagabend beim Tabellenführer aus Ulm bekanntlich mit 1:0 geschlagen geben. Das nächste Topspiel stand aber nur eine knappe Woche später an. Die Sportgemeinschaft Dynamo Dresden, die zuletzt Cheftrainer Markus Anfang beurlaubte, befand sich vor der Partie in einer denkwürdigen Krisensituation. Deutlich wurde dies mit einem Blick auf die Rückrundentabelle. Dynamo belegt hier, mit nur vier Siegen aus den bereits erfolgten 15 Partien, einen erschreckenden 18. Tabellenplatz. Nur die bereits abgestiegenen Klubs aus Freiburg und Lübeck befinden sich darunter. Dass natürlich gerade bei diesem essenziellen Sechs-Punkte-Spiel ein neuer Trainer auf Seiten der SGD zum Einsatz kommt, war irgendwie klar und stimmte uns anfangs etwas nachdenklicher als sonst, da schon bei der enttäuschenden Auswärtsniederlage in Lübeck ein selbiger Trainerwechsel stattfand und uns einen negativen Spielausgang bescherte. Diese kurzen Bedenken wurden aber schnellstmöglich wieder abgelegt und der volle Fokus galt der lautstarken Unterstützung der Jahnelf. Wie schon gegen 1860 fand dieses Hochrisikospiel im Jahnstadion vor ausverkaufter Kulisse statt.
Sommer, Sonne, restlos ausverkauftes Jahnstadion. Eigentlich perfekte Bedingungen für einen Heimdreier gegen den Aufstiegskonkurrenten aus der sächsischen Landeshauptstadt. Nachdem bei unserem Heimspiel gegen Ingolstadt bereits zusätzliche, fragwürdige Einlasskontrollen durch das bayerische Unterstützungskommando im Heimbereich durchgeführt wurden und dies offensichtlich eine Art Testlauf war, wurden nun die Dresdner Gästefans mit selbiger Methode beim Gästeeinlass schikaniert, weswegen deren Schwarz-Gelbe Hilfe diesbezüglich eine Stellungnahme veröffentlichte. Der Einlass im Heimbereich erfolgte ereignislos. Eingeleitet wurde der Spieltag auf den Rängen durch eine ansehnliche, rot-weiße Jubiläumschoreo der „Jahngsters“, die in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen feiern können. Alles Gute! Dabei wurde der Stimmungsblock S2 mit einer Blockfahne eingehüllt und die Nebenbereiche S1 und S2 jeweils mit roten und weißen Folientafeln ausgestattet. Zugleich schwenkte JGS durchgehend ihren neuen 15-Jahre-Schwenker, die Hans Jakob Tribüne hingegen präsentierte diesbezüglich auch ein „15 Jahre JGS – Immer weiter!“-Spruchband. Zusätzlich äußerte sich die HJT zu der erschreckenden Öffentlichkeitsfahndung, bei der etliche aktive Fans des FC Schalke 04 betroffen sind, geäußert und zurecht als „Hexenjagd“ betitelt. Außerdem wurde folgende Forderung via weiterem Spruchband aufgestellt: „Gästefans rein, Daniela Behrens raus!“, welches sich auf das potenzielle Gästeverbot bei den beiden Niedersachsen-Derbys in der kommenden Saison zwischen der Braunschweiger Eintracht und dem Hannoverschen Sportverein, das von Niedersachsens Innenministerin gefordert wurde, bezog. Die Dresdner Gegenseite zeigte während der Partie ein Soli-Spruchband und machte den gesamten Gästebereich inkl. Sitzplätze voll. Phasenweise schepperte es von Seiten des Gästeblocks relativ gut. Die Stimmung auf der HJT war in Ordnung. Den ersten Wachmacher der Partie setzten unsere Rothosen, als Jahn-Verteidiger Ballas die Kugel an die Querlatte wuchtete. Die erste Halbzeit endete torlos. Neun Minuten nach Wiederanpfiff gelang den Dresdnern durch einen zielstrebig vorgetragenen Angriff das 1:0. Das immer höher werdende Pressing unserer Jahnelf trug dann kurz vor Schluss endlich Früchte. Unter Mithilfe eines Dresdner Defensivmanns, der in dieser 89. Spielminute einen absolut unnötigen Elfmeter zu verschenken hatte, traf Viet zum verdienten Ausgleich. Beide Mannschaften spielten im Großen und Ganzen auf demselben Niveau, was am Ende auch die Punkteteilung rechtfertigte. Nach diesem gerechten Unentschieden nahm ein Teil unserer Gruppe noch an einem Vortrag der Fanhilfe teil, der äußerst lehrreich gestaltet wurde.
Am kommenden Samstag geht die Reise nach Freiburg im Breisgau zur Zweiten des dortigen SCF ins traditionsreiche Dreisamstadion, welches von allen Stadien den vermutlich beschissensten Gästesteher beherbergt. Die aktive Fanszene bittet darum alle Jahnfans, sich mit den darüber liegenden Sitzplatzkarten einzudecken, insofern diese noch vorhanden sind. Lasst uns diesen Pflichtdreier einfahren, um den Traum des Wiederaufstiegs am Leben zu halten. Drei Spiele sind noch zu gehen. Wir haben alles in der eigenen Hand!
Und wir geben nicht auf!
~ Castra Regina Invicta