14. Spieltag - Braunschweig (A)
Mit dem letzten Pleiten-, Pech- und Pannenspieltag am vergangenen Wochenende in den Knochen ging es für uns Rot-Weiße nun zum Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht von 1895, einem direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt. Vor der Partie befand sich der BTSV fünf Punkte vor unserem SSV auf dem 15. Tabellenrang, weshalb es sich bei diesem Aufeinandertreffen selbstverständlich um ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel handelte. Bei einer potenziellen Niederlage sähe die Tabellensituation aus Sicht unseres Traditionsvereins noch beschissener aus, als sie bereits vor diesem Duell war.
Nichtsdestotrotz starteten wir die Weltreise nach Niedersachsen grundsätzlich gut gelaunt, aber anfangs aufgrund der gottlosen Abfahrtszeit recht übermüdet. Nachdem die plan- und koordinationslosen Ordner ohne Verluste überwunden wurden, stärkten wir uns am Verpflegungsstand mit den äußerst schmackhaften Mahlzeiten. Im Gästebereich wurde zunächst ein neuer Fangesang einstudiert, welcher zur Melodie des österreichischen Kultsongs „Puppe“ von Nickerbocker durchs Braunschweiger Rund schallte. Zudem wurden über die gesamte Spielzeit immer wieder alte Klassiker rausgekramt. Am Donnerstag vor unserem Gastspiel im Eintracht-Stadion jährte sich der Tod von Jahn-Profi Agyemang „Agy“ Diawusie zum ersten Mal. Aufgrund dessen stand dieser Spieltag für uns in erster Linie im Zeichen des Gedenkens an einen tollen und liebenswerten Menschen, der nebenbei noch professionell im Fußballkarussell aktiv war und in der vergangenen Drittligasaison im Jahndress auflief. Diesbezüglich präsentierten wir in der 24. Spielminute ein Gedenkspruchband mit den Worten „Agy für immer!“. Die Braunschweiger Heimkurve feierte während der ersten Halbzeit mit einem „Die Jugend kämpft für unseren Verein. Derbysieger kann nur einer sein!“-Spruchband den 2:1-Sieg derer U19 im vergangenen Derby gegen Hannover 96. Zu Beginn der zweiten Hälfte war zudem hinter einer „ACAB“-Zaunfahne noch ein „Freie Meinungsäußerung vergisst nie…“-Transparent zu lesen. Der Support wurde während des Spiels auf beiden Seiten aufgrund eines Notarzteinsatzes im Heimbereich für einen kurzen Zeitraum eingestellt, ehe es stimmungsvoll weiterging. Die Jahnelf startete giftig in die Partie und kam mit viel Schwung zu den ersten Gelegenheiten, die allerdings nichts einbrachten. Leider wurde auch an diesem Spieltag die Offensivschwäche unserer Truppe sichtbar. Hierzu kam, dass die Rothosen viele aussichtsreiche Angriffe im letzten Drittel schlecht ausspielten und leichtfertig vertändelten. Wenigstens wurde mal wieder vermehrt auf das gegnerische Tor geschossen, wodurch am Ende ein deutliches Chancenplus unserer Elf zu Buche stand. Nichtsdestotrotz wollte die Kugel ums Verrecken nicht ins BTSV-Gehäuse. Den gefährlichsten Abschluss der Braunschweiger Eintracht konnte Jahn-Schlussmann Gebhardt souverän parieren. Am Ende stand ein torloses Remis, welches beiden Mannschaften im Kampf um den Klassenerhalt recht wenig brachte. Die Rückfahrt erfolgte ohne jegliche Komplikationen, weswegen wir zügig am späten Samstagabend wieder in unserer geliebten Heimatstadt ankamen.
Aus unserer Sicht war an diesem 14. Spieltag definitiv mehr drin. Trotz alledem müssen wir uns mit dem ersten Auswärtspunkt der laufenden Saison zufriedengeben, auch wenn sich dieser Punktgewinn eher leicht nach Verlust von zwei zusätzlichen Zählern anfühlte. Schon am kommenden Dienstag geht es im Achtelfinale des Pokals gegen den deutschen Vizemeister aus Bad Cannstatt. Das hochbrisante Heimduell mit den Erzfeinden unserer Freunde aus Stuttgart-Degerloch wird ein richtiger Härtetest. Lasst uns die Lampen aus dem Pokal kicken, damit wir im Anschluss gemeinsam mit unseren Freunden der Stuttgarter Kickers den Einzug ins Pokal-Viertelfinale feiern können. Die Chance ist mehr als gering, aber genau diese müssen wir nutzen! Zum Abschluss noch eine wichtige Bitte: Passt am gesamten Dienstag auf eure Fanutensilien auf und bleibt wachsam. Gemeinsam in die nächste Runde!
Agy für immer!
~ Castra Regina Invicta