26. Spieltag - Sandhausen (A)
Am 26. Spieltag der laufenden Drittligasaison ging es für unsere Rot-Weißen zum Mitabsteiger aus dem gut 15.000 Einwohner Dorf Sandhausen. Die letztwöchige Heimniederlage gegen Essen sollte an diesem Tage wieder wettgemacht werden. Der SV Sandhausen war bis zu unserem Aufeinandertreffen seit Jahresbeginn noch ungeschlagen und platzierte sich nach deren drittem 1:1 in Folge auf einem gesicherten siebten Tabellenrang. Wie schon erwähnt, musste sich unsere Jahnelf zuletzt gegen RWE mit 3:1 geschlagen geben. Dass Sandhausen ein unberechenbarer Gegner ist, machte sich im Hinspiel bemerkbar. In einem Spielverlauf, der der Essen-Niederlage in einigen Punkten ähnelte, setzte sich der SVS gegen unseren geliebten SSV am damaligen siebten Spieltag mit 2:1 durch.
Zwei volle CRI-Autobesatzungen nahmen die Reise zur Sandhäuser Spielstätte am Rande der Schwetzinger Hardt, dem nördlichsten Teil des Hardtwaldes, auf sich. Die Hinfahrt, bei der nur eine kleine Weizenbockpause eingelegt wurde, erfolgte zügig und ohne jegliche Verkehrseinschränkungen. Den ersten Geldschein des Tages durften wir dann am üblichen Feld-Gästeparker abdrücken, für den die Sandhäuser mittlerweile eine Parkgebühr in Höhe von 5 € verlangen. Die Einlasskontrollen gingen ohne große Komplikationen vonstatten. Bei der Gestaltung der mit Tags zugeballerten Toilettenanlagen mussten die mitgereisten Jahn-Schmierfinken freie Spots suchen. Ein wahres Paradies für Tag-Liebhaber. Im Gästeblock wurde an diesem Spieltag auf die gewohnten Gruppenschwenker verzichtet und nur vereinzelte kleinere Schwenker eingesetzt. Am Zaun des Heimblocks A2 erblickten wir ein „Sechs Jahre“-Zaunbanner im Graffitistil, welches sich auf die dort heimische „Szene 1916“ bezog. Die knapp 700 Jahnfans rissen über weite Phasen die erwartete Stimmungshoheit an sich und traten geschlossen auf. Aufgrund der Lage der benachbarten Heimkurve, konnten wir auch das ein oder andere Mal die Sandhäuser Gegenseite akustisch wahrnehmen. Die Jahnelf brauchte keinerlei Eingewöhnungszeit und schenkte den Kurpfälzern in den ersten elf Minuten drei Buden ein. Der ziemlich sicher geglaubte Auswärtssieg geriet aber unfassbar schnell wieder ins Wanken. Auf beiden Seiten landete gefühlt jeder Ball im Netz, wodurch unsere Rothosen noch vor der Pause die komfortable Führung verspielten und es mit einem wahnsinnigen 3:3 in die Katakomben ging. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff sorgte die Heimseite mit Tennisbällen für eine kurze Spielunterbrechung. Kurz darauf leistete sich Jahn-Keeper Weidinger einen folgenschweren Fehler, der den SVS das erste Mal in Front gehen ließ. Dem bodenlosen Auftritt ab Minute zwölf folgten dann noch zwei weitere Gegentreffer, die den erschreckenden Endstand von 3:6 aus Sicht unseres geliebten SSV besiegelten. Wie man sich als Tabellenführer, nach einer 3:0 Auswärtsführung (!), so aus dem Stadion schießen lassen konnte, erschließt sich uns nicht. Wenigstens sicherten wir uns zumindest an diesem Spieltag bundesweit den Titel „Depp der Nation“. Nach der ebenfalls zügigen Rückfahrt kehrte ein Teil unserer Leute in der heimischen Stadt noch in eine bekannte Fast Food-Lokalität ein, bei welcher die äußerst bediente Jahnelf kurze Zeit später einmarschierte.
Der Abstand zu Tabellenplatz drei schrumpft durch diese katastrophale Niederlage auf fünf Punkte. Am kommenden Samstag steht mit Aue ein Gegner auf dem Platz, der zuletzt im Sachsenderby gegen Dresden als Sieger vom Platz ging und dadurch brandgefährlich werden kann. Anpfiff ist um 14:00 Uhr im heimischen Jahnstadion. Jetzt gilt es, diese blamable Pleite schnellstmöglich aus den Köpfen zu bekommen, um gegen Wismut Aue eine positive Reaktion zu zeigen. Am besten in Form eines Dreiers!
Weiterkämpfen!
~ Castra Regina Invicta