17. Spieltag - Darmstadt (H)
Zwei Tage vor Weihnachten rollte der Ball im Jahr 2024 das allerletzte Mal. Gegner am diesmaligen Jahresabschluss war der Erstligaabsteiger aus Darmstadt, der vor dieser Partie in der Liga seit neun Spielen ungeschlagen war und zuletzt Ende September gegen Magdeburg eine Niederlage im Punktspielbetrieb einstecken musste. Die Lilien schlugen am vorherigen Spieltag Kaiserslautern furios mit 5:1, wir hingegen zogen im turbulenten Duell mit dem KSC den Kürzeren.
Gruppenintern starteten wir den Spieltag bei einem gemütlichen Beisammensein in einer Regensburger Gaststätte, ehe wir zum heimischen Jahnstadion aufbrachen und bei verregneten Kackwetter erneut im Nebenblock S1 den Support aufnahmen. Neben dem gewohnten Gruppenschwenker setzten wir nun auch mehrere kleine rot-weiße Fahnen ein, um den optischen Auftritt zu optimieren. Vor Spielbeginn wurde den Opfern des katastrophalen Weihnachtsmarkt-Anschlags in Magdeburg mit einer Schweigeminute gedacht. Nach Ende dieser bedrückenden Stille eröffnete die Hans Jakob Tribüne die Partie in S2 mit einer Spruchband-Aktion unter dem Titel „Realitätscheck 2024“. Hierbei wurden die Vereinsverantwortlichen mit folgenden Wortlauten konfrontiert sowie kritisiert: „Achims Phrasen“, „Torverhältnis 7:38“, „Gutes Gefühl statt Punkte“, „Öffentliche Schönrednerei“, „Unpassende Social Media PR“ und „Verbotskultur am Stadion“. Zudem wurde noch ein Solibanner für einen italienischen Freund präsentiert. Glücklicherweise konnten wir in S1 im Vergleich zum letzten Heimspiel gegen den 1. FC Köln in allen Belangen einen deutlich besseren Auftritt hinlegen. Sowohl optisch, als auch akustisch ging ordentlich was. Die Darmstädter Gegenseite, die sich vor diesem Aufeinandertreffen auf einem Regensburger Christkindlmarkt versammelten, waren ebenfalls äußerst mitteilungsbedürftig. Dem „Stark bleiben, Magdeburg!“-Spruchband folgten mehrere Transparente wie z. B. „DFB: An euren Händen klebt Blut!“ oder „In DO & überall. Bullenmorde sind kein Einzelfall“. Die zweite Halbzeit läuteten die Fans aus der Heinertown mit einer gleichnamigen Choreo ein, die im Gästesteher mit blau-weißen Folienschals komplettiert wurde. In den Anfangsminuten machten die Lilien das Spiel. Den ersten Abschluss des SVD konterte der Jahn mit einem Schuss ans Außennetz nach einer Ecke. Unsere Rothosen lösten dann die Handbremse und erarbeiteten sich immer mehr Spielanteile. Der Einsatz stimmte und auch Jahn-Keeper Gebhardt konnte sich vereinzelt auszeichnen, weshalb es auch torlos in die Katakomben ging. Nach Wiederanpfiff drückte unsere Truppe immer mehr auf das Gehäuse der Lilien. Diese Druckphase konnte dann nach einer guten Stunde endlich genutzt werden. Jahn-Flügelflitzer Pröger erzielte den mittlerweile verdienten Führungstreffer unter Mithilfe des linken Torpfostens. Der Rasen des Jahnstadions wurde im Laufe der Partie immer wieder von starken Regenschauern getränkt, was den Spielfluss allerdings wenig störte. Etwas mehr als 10.000 Zuschauer sahen dann in der ersten Minute der Nachspielzeit die theoretische Entscheidung zugunsten unseres SSV, als Noah Ganaus die Kugel irgendwie über Darmstadt-Schlussmann Schuhen hinweg ins Tor bugsierte. Der nun sicher geglaubte Heimsieg wurde nur zwei Minuten später durch den sehenswerten Anschlusstreffer der Heiner zu einer nervenaufreibenden Zitterpartie. Der siebenminütige (!) Zuschlag, der vom Schiedsrichtergespann auf neun Minuten ausgedehnt wurde, fühlte sich wie eine zusätzliche Halbzeit an. Die letzte Aktion der Partie war natürlich zu allem Überfluss noch ein Eckball der Lilien, der nach kurzem Herzinfarkt irgendwie zunichtegemacht werden konnte. Heimsieg!
Nach diesem Dreier bedankten wir uns bei der Jahnelf, die uns wenigstens doch noch einen relativ versöhnlichen Jahresabschluss bescherte, für die überzeugende Leistung und wünschten allen Spielern schöne Feiertage. Im kleinen Kreis beendeten wir diesen Spieltag in einem Pub in der Regensburger Innenstadt. Ein verrücktes Jahr geht nun zu Ende. Unvergesslich bleibt natürlich der Wiederaufstieg in die Zweitklassigkeit nach der erfolgreichen Relegation gegen den SV Wehen Wiesbaden im Mai 2024. Wir sind gespannt, was 2025 auf uns wartet. Es wird definitiv aufregend bleiben. Wir sind bereit! Bleibt während der Winterpause aktiv und lasst es euch über die Feiertage gut gehen, um bestens gestärkt ins neue Jahr sowie die anstehende Rückrunde zu starten! Diese beginnt am 17.01.2024 mit dem Heimspiel gegen Hannover 96.
Gemeinsam zum Klassenerhalt!
~ Castra Regina Invicta