26. Spieltag - St. Pauli (A)
Zwei Siege aus den letzten beiden Spielen lassen den leidgeprüften Jahnfan in Sachen Klassenerhalt wieder hoffen. Mit dem Heimsieg gegen das favorisierte Paderborn im Gepäck, ging es somit in den hohen Norden zum Kultklub aus St. Pauli. Auch an diesem Spieltag war die Favoritenrolle auf dem Papier klar verteilt. Der FCSP, der seit ganzen acht Partien ohne einen einzelnen Punkverlust dastand, wirkte nach kurzer Bedenkzeit als großer, formstarker und schwer bezwingbarer Brocken für die eigene Jahnelf. Nichtsdestotrotz fuhr man mit reichlich Selbstvertrauen ins bekannte Hamburger Szeneviertel.
Zu einer gottlosen Abfahrtszeit, bei der andere Regensburger normalerweise noch in diversen Kneipen in der Innenstadt versinken, startete die diesmalige Auswärtsreise in den Hamburger Stadtstaat. Nach einer für die Entfernung relativ kurzweiligen Hinfahrt erreichte man den Hamburger Szenebezirk St. Pauli, wo auf den Straßen der ein oder andere kaputte Hänger rumlungerte. Die Südkurve gedachte vor der Partie der Mitte März 2023 verstorbenen Antje Frohmüller, welche seit den frühen Nullerjahren als Fotografin für den FCSP tätig war. Diesbezüglich zierten diverse Spruchbänder das komplette Millerntor. Zudem ruf USP zu einer Demo im Anschluss des Spieltages gegen die DFL-Planungen, deren Vermarktungsrechte an einen Investor zu verkaufen, auf. Im Gästeblock präsentierte man diesbezüglich ebenfalls ein Banner mit den Worten "Nein zum DFL-Anteilsverkauf!". Gut 1.000 Jahnfans nahmen die 700 km auf sich. Kleine Randbemerkung: Auch der Hamburger Rapper Disarstar, welcher seit seiner Kindheit mit dem HSV sympathisiert, unterstützte die Jahnelf im Sitzbereich des Gästeblocks. Stimmungstechnisch musste man sich eingestehen, dass definitiv deutlich mehr möglich war. Fahrten nach St. Pauli locken eben immer wieder Hopper, Familien oder Ähnliches an, was man natürlich nicht schlechtheißt. Allerdings hat dies immer zur Folge, dass die eigene Laustärke deutlich darunter leidet und man die gesamte Masse weniger erreicht. Wenigstens konnte man dieses Mal im Bereich der Kleberaktivität eine stabile Leistung abliefern. Die Rothosen kamen gegen die formstarken St. Paulianer gut ins Spiel und wurden allerdings gleich zehn Minuten nach Anpfiff vom Schiedsrichtergespann beschissen. Einem klaren Foulspiel an Singh im gegnerischen Sechzehner folgte ein indirekter Freistoß für den FCSP aufgrund einer vermeintlichen Schwalbe. Wahnsinn! Die Partie, die ein typisches Unentschieden hätte sein müssen, wurde am Ende durch ein dümmliches Eigentor entschieden. Der FCSP gewinnt somit, mit mehr Glück als Verstand, das neunte Spiel in Folge. Die Jahnelf konnte sich bedauerlicherweise nicht für die gute Leistung belohnen. Nach knapp 24 Stunden und mehreren kultigen Bus-Vorstellungsrunden erreichte man wieder die heimische Domstadt.
Am kommenden Ostersonntag trifft man auf den 1. FC Magdeburg, der zuletzt gegen Rostock siegreich war und sich auch noch im Abstiegskampf befindet. Stärkt euch zuvor mit einem deftigen Osterfrühstück und lasst uns gemeinsam dieses Sechs-Punkte-Spiel für uns entscheiden, um den Klassenerhalt einen Schritt näherzukommen.
Gemeinsam zum Heimsieg!
~ Castra Regina Invicta