24. Spieltag - Kiel (A)
Mit der roten Laterne im Gepäck setzten unsere CRI-Schlachtenbummler am 23. Spieltag auf drei unterschiedliche Reisemöglichkeiten. Während sich der Großteil unserer Gruppe den Szenebussen anschloss, trat der andere Teil die längste Auswärtsfahrt der Saison, aus Zeitgründen, per Flugreise an. Zudem wurde von einem einzelnen Gruppenmitglied das Angebot der Bahn wahrgenommen. Dass die DFL mal wieder auf eine fanfreundliche Ansetzung verzichtete, zeigte erneut deren Unfähigkeit. Im Hinspiel hatten die Kieler Auswärtsfahrer mit einem Samstag definitiv die angenehmere Terminierung. Die Kieler SV Holstein befand sich vor der Partie im gesicherten Tabellenmittelfeld, 13 Punkte vor unserem geliebten SSV. Zuletzt gelang es dem KSV nicht, unserem direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt aus Sandhausen drei Punkte abzuknüpfen. Der SVS glich unglücklicherweise in der fünften Minute der Nachspielzeit aus.
Als die Busreisenden bereits ein paar Stunden unterwegs waren, machte sich der andere Teil auf dem Weg zum Münchner Flughafen, wo man ohne weitere Komplikationen in die Maschine steigen konnte. Die Hinreise erfolgte sowohl im Bus als auch im Flugzeug äußerst ereignislos. Als man den Kieler Gästeblock erreichte, stach einem sofort die geisteskranke Kleberfront aus Magdeburg ins Auge. Selten sah man in einem Gästebereich eine so einseitige Kleberbetonierung eines einzelnen Klubs. Respekt! Vor Spielbeginn wurde bereits das zweite, neue Lied intern einstudiert. Nach kurzer Einfindungs- und Lernphase trug man dieses anschließend lautstark und textsicher ins Kieler Holstein-Stadion. Erfreulicherweise wurden auch wieder mehrere kultige Klassiker angestimmt. Die Mitmachquote sowie die Lautstärke im Gästesteher waren über die gesamte Spieldauer als gut zu bewerten. Ein großer Dank gilt erneut den mitgereisten Freunden des SVK und SKV. Auf dem ersten Spruchband der Kieler Heimseite konnte man folgendes lesen: "Zaunfahnenplätze zu vermieten - Jeder m² zählt!!!". Unterhalb des Haupttextes wurde das Banner mit der E-Mail des Vizepräsidenten und Kaufmännischen Geschäftsführer der KSV Holstein, Wolfgang Schwenke, ergänzt. Zudem nahm der Block 501 mithilfe eines zweiten, zweiteiligen Banners mit den Worten "Zaunfahnenplätze unverhandelbar" und "Fankultur erhalten!" Stellung zur Kieler Zaunfahnenproblematik. Auf dem Rasen wurden die Rothosen gleich zu Beginn auf die Probe gestellt. Einem druckvollen Start der Störche, bei dem Jahn-Schlussmann Jonas Urbig in der Anfangsviertelstunde doppelt die Heimführung überragend verhinderte, wurde höchsteffizient mit der eigenen, plötzlichen 1:0 Führung, welche kaum einer im Gästeblock wahrnahm, kurz vor der Pause gekontert. Bedauerlicherweise kassierte man in der vierten Minute der Nachspielzeit den bescheidenen Ausgleich. Hälfte zwei konnte durch eine aufopferungsvolle Jahnelf deutlich ausgeglichener gestaltet werden. Das Spielglück war in den entscheidenden Situationen endlich mal auf unserer Seite: Kiel traf nach einer Ecke nur den Pfosten. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit setzte sich Prince Osei Owusu entschlossen im Sechzehner der KSV durch und netzte zur erneuten Führung ein, was für eine absolute Eskalation bei allen mitgereisten Jahnfans sorgte. Die maßlos übertriebene, siebenminütige (!) Nachspielzeit zerrte gewaltig an den Nerven. Dramatischer konnte es nicht werden. Nach gefühlten 90 Nachspielminuten ertönte plötzlich der sehnlichst erwartete Schlusspfiff. Auswärtssieg, pure Erleichterung und bei dem ein oder anderen Jahnfan eine kleine, verdrückte Freudenträne. Wahnsinn! Der erste Dreier seit Ende Oktober 2022! Nach Abpfiff gratulierte man der Mannschaft zum Auswärtssieg und motivierte sie, gegen Paderborn nachzulegen.
Die Rückreise im Doppeldeckerbus gestaltete sich entspannt und wie schon bei der Hinfahrt relativ ereignislos. Zu früher Morgenstunde erreichte man wieder die schönste Domstadt der Welt. Die beiden Flugreisenden CRIler trafen im Hamburger Airport dann noch auf die gesamte Jahnelf, welche anschließend zufälligerweise mit derselben Maschine die Heimreise antrat. Hier wurde sich von unserer Seite noch einmal bei einzelnen Führungsspielern bedankt und die aktuelle Situation in einem kurzen, positiven und optimistischen Gespräch mit Chefcoach Mersad Selimbegović analysiert. Nächsten Samstag trifft man im heimischen Wohnzimmer auf den SC Paderborn. Lasst uns gemeinsam eine Siegesserie starten!
Alles für die Jahnelf!
~ Castra Regina Invicta