14. Spieltag - 1860 (A)
Mit 19 € für einen Gästesteher spielt der TSV 1860 München definitiv, im negativen Sinne, bei den ganz Großen mit. Die sportliche Heimat von München blau ist allerdings seit der Saison 2018/2019 die 3. Liga. In den Spielzeiten 20/21 sowie 21/22 erzielten die Blauen, seit Wiederaufstieg aus der Regionalliga, ihr bestes Drittliga-Saisonergebnis, bei dem sie zwei Mal in Folge den undankbaren vierten Rang belegten. Die letzten beiden Pflichtspiele gegen die Löwen dürfte jeder Jahnfan noch in bester Erinnerung haben. Die beiden Relegationspartien im Mai des Jahres 2017 ermöglichten unserem geliebten Sport- und Schwimmverein einen ausschließlich positiven Fanszenen- und Vereinsaufschwung und stürzten die Löwen am Ende bekanntlich sogar bis in die Viertklassigkeit, weshalb diese Partie auch eine gewisse Brisanz mit sich trug.
Nach einem relativ entspannten Schienenverkehrsausflug, der von mehreren, erneut mysteriösen Lautsprecherdurchsagen gespickt war, erreichten die zugreisenden Jahnfans zu angenehmer Zeit den ausverkauften Münchner Gästebereich, in dem 1.500 Regensburger Platz fanden. Zum Intro bekam die Sechzger Heimseite zunächst eine rote Folientafel-Choreo, die unter dem Mottobanner „The incredible boys in red“ durchgeführt wurde, zu Gesicht. Der Schriftzug wurde durch einen roten Hulk, der in seiner linken Hand ein Jahnlogo sowie in der rechten Hand das Regensburger Stadtwappen hielt, ergänzt. Anschließend verschwand der Gästesteher in rotem Rauch, auf den eine stattliche Anzahl an Bengalos folgte. Im Laufe der Partie brannte es auf unserer Seite hin und wieder. Mit „DFL & Investoren: Wir haben euch im Blick!“ wurde sich am bundesweiten Aktionsspieltag der deutschen Fanszenen beteiligt. Die akustische Unterstützung ist im Großen und Ganzen als durchwachsen zu beurteilen, mit gewohnt einzelnen positiven Ausreißern. Die Münchner Gegenseite äußerte sich mit den Worten „Gegen Videobeweis – auch in Liga 3!“ unmissverständlich zur „neuerlichen Abwägung“ des DFB, auch in der 3. Liga den VAR einzusetzen. Ein weiteres sichtbares Banner sprach Genesungswünsche aus. Die ersten 20 Spielminuten gehörten unseren Rothosen, zu nennenswerten Chancen kam es allerdings nicht. 1860 wurde im Laufe der gesamten Partie immer stärker und zwang Jahn-Schlussmann Gebhardt zu der ein oder anderen Parade. Als die vierminütige Nachspielzeit bereits exakt 89 Sekunden lief, segelte eine Eichinger-Flanke in den Strafraum der Löwen, die von Eisenhuth überragend mit der Brust gestoppt und mit einem humorlosen Rechtsschuss, unter Mithilfe des Aluminiums, im Sechzger-Gehäuse versenkt wurde. Die gottlose Eskalation im Gästesteher brachte das Grünwalder zum Beben. Auswärtssieg und der nun siebte (!) Sieg in Serie! Unfassbar! Die übermotivierten Einsatzkräfte des USK, die es sich schon auf der Hinfahrt am Zielbahnhof nicht nahmen, grundlos und ohne Sinn einzelne Jahnfans von hinten zu schubsen, mutierten im Stadion zu amateurhaften Filmemachern und sammelten gefühlt mehr Bildmaterial als ganz Hollywood zusammen. Nach Abpfiff warteten die Zugreisenden knapp zwei Stunden auf vereinzelte Jahn-Schlachtenbummler, denen von Seiten der Staatsmacht teilweise realitätsfremde Vorwürfe gemacht wurden. Die anschließende Rückfahrt gestaltete sich dennoch äußerst positiv. Nach mehreren Durchsagen, Licht“ausfällen“ und einer Androhung der Polizei, den Zug nicht mehr weiterfahren zu lassen, erreichten wir letztendlich doch wieder den Regensburger Hauptbahnhof.
Last-Minute-Auswärtssiege sind geil und schmecken vor allem gegen Vereine wie den TSV 1860 besonders gut. Am anstehenden Sonntagabend geht es für unsere Truppe gegen den anderen Sport- und Schwimmverein der Liga, nämlich den aus Ulm. Die Serie soll weitergehen, also holt euch euer Heimticket und lasst den Jahn-Express ungebremst weiter durch die Liga rollen!
Alles für den Heimsieg!
~ Castra Regina Invicta