36. Spieltag - Freiburg II (A)

Am drittletzten Spieltag der laufenden Drittligasaison, bei der der Aufstiegskampf nun doch um einiges spannender ist als Ende des letzten Jahres erwartet, ging es zu früher Morgenstunde per Reisebus in die gut 240.000-Einwohner-Stadt Freiburg im Breisgau, wo die Zweite Mannschaft des dort hiesigen Sportclubs unseren SSV Jahn forderte. Die Zweite des SCF war bereits vor zwei Spieltagen durch deren Niederlage gegen Münster sicher in die Regionalliga abgestiegen. Auch am letzten Wochenende zogen die Freiburger Amateure gegen die Ulmer Spatzen den Kürzeren. Zweite Mannschaften gehören weiterhin nicht in Liga 3! Unsere Truppe holte am letzten Spieltag bekanntlich einen Punkt gegen den direkten Verfolger aus Dresden und befand sich dadurch vor dieser Partie weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz.


Diese Fahrt war für uns eine Besondere. Das allererste Mal in unserer Gruppengeschichte organisierten wir einen eigenen Bus, den wir ohne jegliche Social-Media-Veröffentlichungen intern komplett besetzen konnten. Gut gelaunt, mit reichlich Verpflegung und hoher Motivation starteten wir diese Auswärtsfahrt, in der Hoffnung, den geforderten Pflichtsieg einzufahren. Während der Hinfahrt wurde wie gewohnt über diverse Sachthemen philosophiert, die im seriösen Tagesleben unter der Woche wenig Platz haben. Ansonsten gestaltete sich die Hinreise im Großen und Ganzen ereignislos und ohne verkehrsbezogene Verzögerungen, weshalb wir pünktlich am altehrwürdigen Dreisamstadion ankamen. Von 1954 Bis September 2021 trugen die Profis des SC Freiburg ihre Heimspiele in diesem besonderen Ground aus, in dem der Jahn bis dato noch nie gespielt hatte. Somit war es auch für alle aktiven Jahnfans der allererste Auftritt im Stadion an der Schwarzwaldstraße. Im Vorfeld der Partie wurde angekündigt, sich mit Karten für den Sitzplatz-Oberrang einzudecken. Lange dachten wir, dass der Gästesteher in Freiburg zu Unrecht einen schlechten Ruf hatte. Als wir die Lage aber dann kurz selbst inspizierten, mussten wir alle bisherigen Gerüchte zu 100 % bestätigen. Der Haupteinlass ereignete sich problemlos, allerdings kam es im Innenbereich des Gästeblocks zu kurzen Schubsereien mit eingesetzten Ordnern, die erfolglos den Zugang zum Gästesitzbereich blockieren wollten. Die Akustik des Gästeoberrangs war äußerst lobenswert. So wurde von den mitgereisten Jahnfans auch eine gute Lautstärke erzeugt. Die Freiburger Szene war nicht anwesend, da deren erste Mannschaft zeitgleich in Köln spielte. Allerdings war im Heimbereich auch eine Art Vorsänger zuzüglich Trommel im Einsatz. Die Jahnelf ließ gegen die Zweite des SCF, die vereinzelt gute Kicker in ihren Reihen hat, aber im Gesamten einen eher überschaubaren Fußball spielt, viel zu viel zu und lud die Breisgauer immer wieder zu Abschlüssen ein. Aus dem Nichts gelang den Freiburgern noch vor der Pause der Führungstreffer, welcher nach einer knappen Stunde nach einem gut getretenen Eckstoß egalisiert werden konnte. Natürlich wollen wir nicht alles schlecht reden, aber was unsere Rothosen an diesem Spieltag auf den Rasen brachten, war absolut katastrophal. Bei den letzten beiden Gegentreffern, die den Endstand formten, wurde die Defensivarbeit nahezu gänzlich eingestellt. Hinzu kommt noch der alarmierende Aspekt, dass diese Niederlage keineswegs unverdient war. Nach Abpfiff fragten wir uns schon, wie man sich von so einer fußballerisch begrenzten Mannschaft, die in der kommenden Saison besiegelt eine Liga tiefer kicken wird, phasenweise so vorführen lassen konnte. Als die bediente Jahnelf in Richtung Gästeblock schlenderte, blieb zunächst der aufmunternde Applaus aus. Nach kurzem Verdauen der Situation sprachen beide Vorsänger unserer Truppe erneut Mut zu und forderten mehr Einsatzbereitschaft, Kampfgeist und Leidenschaft, um das gemeinsame Ziel Aufstieg irgendwie zu realisieren. Mit lautstark-motivierenden Schlachtrufen wurde unsere Mannschaft anschließend in Richtung Kabine verabschiedet. Die vielfältige Busverpflegung wurde von den mitfahrenden Jahnfans gut genutzt, allerdings blieb das große Frustsaufen auf der Rückfahrt aus. Dennoch waren wir froh, dass es die gesamte Auswärtsreise keine personellen Ausfälle gab und bei dieser ersten eigenen Busfahrt alles reibungslos über die Bühne ging. Die Rückfahrt erfolgte dank des motivierten Kutschers, der durchgehend Bleifuß gab, äußerst zügig. So kamen wir zu humaner Abendstunde wieder in Regensburg an.


Der direkte Aufstieg ist noch möglich, allerdings müssen wir nun auf einen Patzer von Preußen Münster, die einen Tag später Saarbrücken mit 4:1 aus dem Stadion schossen, hoffen. Am kommenden Wochenende geht es zum Gastspiel bei der Kölner Viktoria. Meldet euch für die vorhandenen Busse an und lasst uns gemeinsam ein positives Zeichen im Aufstiegskampf setzen! Jetzt erst recht!


Alles für den Aufstieg!

~ Castra Regina Invicta