Relegation Hinspiel - Wiesbaden (H)
Wie zuletzt am Ende der Saison 2016/2017 hatte unser geliebter Sport- und Schwimmverein nun wieder die Möglichkeit, über zwei Relegationsspiele den Aufstieg ins deutsche Fußballunterhaus klarzumachen. Glücklicherweise ging die Reise nicht in den hohen Norden nach Rostock, sondern ins hessische Wiesbaden zum dort spielenden Sportverein. Der diesmalige Relegationsgegner sicherte sich erst am letzten Spieltag zitternd das Ticket für diese zwei Bonuspartien und war in der laufenden Zweitligasaison zuletzt seit ganzen zehn Spielen sieglos. Beide Vereine kennen die Relegation enorm gut. Erst im letzten Jahr gelang dem SVWW gegen die Arminia aus Bielefeld der Aufstieg in die Zweitklassigkeit. Zuvor konnte der SV Wehen die Relegation 2019 gegen Ingolstadt für sich entscheiden. Unser SSV setzte sich sowohl 2012 gegen den Karlsruher SC, als auch 2017 gegen die Münchner Löwen durch und durfte sich im Anschluss als Zweitligist beweisen. Alles war dennoch auf null gestellt. Zwei Endspiele entscheiden über Aufstieg oder Klassenerhalt. Wir bevorzugen natürlich Ersteres.
Wie schon gegen Saarbrücken galt für alle Jahnfans das Motto „Alle in Weiß“. Gemeinsam trafen wir uns am Turmnachbau am heimischen Jahnstadion, wo sich mit Pfefferbeißern und Kaltgetränken gestärkt wurde. Den Spieltag starten wir dann lautstark beim Empfang des Jahn-Mannschaftsbusses, wo die Jahnelf auf die beiden Alles-oder-Nichts-Spiele eingestimmt wurde. Alles war angerichtet für einen brutalen Relegations-Hexenkessel. Mit Ausnahme der sündhaft teuren VIP-Plätze war der Heimbereich restlos ausverkauft. Die Wiesbadener Gegenseite, die mit peinlicher Anzahl den Gästebereich besetzte und diesen nicht ansatzweise füllen konnte, sorgte bei uns für reichlich Belustigung und Kopfschütteln. Beflaggt wurde der Gästesteher mit der „Gemeinsame alles geben!“-Fahne. Kommen wir nun aber zu den relevanten Kurveninformationen. Die Hans Jakob Tribüne zeigte die gesamten 90 Minuten eine absolute Topleistung und gab der Jahnelf den verdienten Support, den es nicht nur im Hinspiel benötigt. Jeder Einzelne ließ sein Herz auf der Tribüne und wuchs über sich hinaus. Zum Einlaufen beider Teams führte die HJT unter dem Motto „Alles reinwerfen, Jahnelf“ eine optische Aktion durch, die mit roten und weißen Wurfrollen komplettiert wurde. Die typische hitzige Relegationsatmosphäre wurde durch eine leidenschaftlich agierende und aufopfernde Jahnelf, die phasenweise sogar die bessere Mannschaft war, ergänzt. So gelang unserer Truppe nach einer knappen halben Stunde der umjubelte Führungstreffer, der bis zum Pausenpfiff auch der Einzige blieb. Nach Wiederanpfiff schaltete Wiesbaden einen Gang hoch und erarbeitete sich immer mehr Spielanteile. Leider schaffte es der SVWW innerhalb von nur fünf Minuten, die Partie durch zwei unfassbare Gurkendreckstore irgendwie zu drehen. Das letzte Wort hatte allerdings Jahn-Flügelflitzer Kother, der mit einem perfekt platzierten und wuchtigen Traumschuss den hochverdienten Ausgleich erzielte und das Jahnstadion eskalieren ließ. Der Auftritt unserer Rothosen macht Mut für das Rückspiel, auch wenn die beiden Kack-Gegentore mehr als vermeidbar waren. Am Ende geht es mit einem Unentschieden ins Rückspiel. Der Spieltag wurde von uns direkt im Anschluss beendet.
Das Remis im ersten Teil der beiden Entscheidungsspiele geht im Großen und Ganzen in Ordnung, auch wenn mehr drin gewesen wäre. Wenigstens gelang unserer Truppe kurz vor Schluss noch der verdiente Ausgleich. Zum Showdown am nächsten Dienstag in Wiesbaden ist somit alles offen und möglich. Auch beim kommenden Relegationsrückspiel gilt das Motto „Alle in Weiß“. Der komplette Gästebereich ist bereits ausverkauft. Leider verweigerte der SV Wehen Wiesbaden die Öffnung des Nebenstehblocks. Lächerlich! Was soll’s, hilft nix! Schnappt euch ein weißes Shirt und lasst uns in Wiesbaden die Bude abreißen, um diese turbulente Saison mit der direkten Rückkehr in die Zweitklassigkeit zu krönen.
Alle in Weiß nach Wiesbaden!
~ Castra Regina Invicta