32. Spieltag - HSV (H)
Die Woche nach der Auswärtsniederlage gegen Hansa Rostock startete mit einem Paukenschlag. Mersad Selimbegović wurde von seiner Aufgabe als Chefcoach entbunden. Auch wenn es in dieser Saison fußballerisch alles andere als positiv aussieht, bedanken wir uns bei Mersad Selimbegović für die herausragende Arbeit in den vergangenen Jahren. Über den Zeitpunkt der Trainerentlassung lässt sich natürlich streiten. Es bleibt nur zu hoffen, dass infolgedessen ein Ruck durch die Mannschaft geht, damit diese pünktlich zum Saisonendspurt ihre fußballerischen Fähigkeiten zurückerlangt. Der erste Gegner des happigen Restprogramms für Neu-Chefcoach Joe Enochs, der unter der Woche vorgestellt wurde, war kein geringerer als der Hamburger Sportverein, welcher im Rennen um den Aufstieg noch munter mitmischt. Schon eine Woche vor Anpfiff war die Partie gegen den ehemaligen Bundesliga-Dino restlos ausverkauft.
Die aktive Fanszene startete den Spieltag mit einem Weißwurstfrühstück in der Regensburger Innenstadt. Auch am diesmaligen Spieltag rechnete man mit einer großen Anzahl an HSV-Anhängern, was sich anschließend im Stadion auch bewahrheitete. Am HJT-Fanstand gab es einen neuen Seidenschal sowie eine Hopping-Sonderausgabe des bekannten Donaustadtkuriers. Vergangene Woche erreichte uns die traurige Nachricht, dass Andreas Ahlner vom ältesten existierenden Jahn-Fanclub "Power vom Tower" nach langer und schwerer Krankheit von uns gegangen ist. Seine Leidenschaft für den SSV suchte seinesgleichen. Zu Ehren seines jahrzehntelangen Einsatzes erleuchtete von Seiten von UR, während des Aufwärmens der Teams, eine Gedenkfackel über dem in schwarz-weiß gehaltenen Banner "Ruhe in Frieden, Andi". Vielen Dank an dieser Stelle an Jahn-Fotograf Gatzka für die Bereitstellung des Titelbildes. Zudem hing seine persönliche Zaunfahne im Zentrum von S2. PvT präsentierte diesbezüglich natürlich ebenfalls ein Spruchband mit den Worten "Andi, für immer bei uns - dein PvT". Auch von unserer Seite sprechen wir allen Familienangehörigen und Freunden ein aufrichtiges Beileid aus. Ruhe in Frieden und mach's gut, Andi! Am Gästeblockzaun hing zu Beginn ein "Kämpfen bis zum Ende!"-Transparent. Im Laufe der Partie folgte von Seiten des HSV zudem ein "Herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg. Der Scheiß ist vorbei - ihr werdet wieder losgelassen!"-Piece für deren Freunde aus Lübeck, die sich in dieser Saison den Aufstieg in Liga drei sicherten. UR äußerte sich mit den Worten "HR/TW: Trainertausch zum Wohle des Vereins - aber nicht um euren Arsch zu retten!" kritisch zu zwei Führungspersonen des SSV. Außerdem wurde sich durch "Einmal Jahnler - immer Jahnler! Danke für 17 Jahre Herzblut, Mersad" bei der Vereinslegende und ehemaligen Chefcoach bedankt und den Kickers aus Stuttgart mit "Immer weiter - ganz nach vorn! Aufstieg! Blaue! SVK! zur Rückkehr in die Regionalliga gratuliert. Kickers und der SSV! Für ein ansehnlicheres Blockbild auf der HJT sorgte zudem der alte JGS-Schwenker, der endlich wieder zum Einsatz kam. Zum Spiel hingegen sparen wir uns lieber jegliche Worte. Katastrophal. Nach Abpfiff blickte man anschließend auf eine boden- und leidenschaftslose Truppe, die am Ende nicht mal den Anstand hatte, das erneute Gespräch mit den UR-Capos zu führen und sich nach kurzer Zeit sofort in den Katakomben versteckte. Dies hatte zur Folge, dass ein kleiner Anteil an Szenepersonen nachmarschierte und vereinzelte Spieler noch auf dem Spielfeld zur Rede stellte. Gimber, Kennedy, Saller und Nachreiner waren am Ende die, die den Kopf für ihre peinlichen Kollegen hinhielten. Auch Neu-Coach Enochs sowie Co-Trainer Palionis wohnten dem Gespräch beobachtend bei. Zudem forderte man nach Abpfiff die Freistellung des aktuellen Sport-Geschäftsführers Tobias Werner mit den Rufen "Werner raus!". Nach monatelanger Motivationsreden und regelmäßigem Zuspruch für die Jahnelf fühlt man sich nun in der aktuellen Phase hochgradig verarscht. Was bleibt, sind die inhaltslosen Durchhalteparolen, die man sich weiterhin von Jahn-Akteuren in Interviews geben muss, insofern man sich den Spaß überhaupt noch reinzieht.
Die Chance der Relegation ist durch Bielefelds Last-Second-Sieg über Kaiserslautern zwar noch rechnerisch aber nur noch theoretisch möglich. Bielefeld reicht in den verbleibenden beiden Partien ein Pünktchen, um den SSV in die Drittklassigkeit zu schießen. Welcher der Verantwortlichen in der kommenden Saison noch da sein wird, steht in den Sternen. Sicher wird womöglich nur eines sein: Der Jahn-Dampfer sticht ab sofort in rauere Gewässer. Diesen Samstag trifft man im letzten Auswärtsspiel des Jahres auf Braunschweig. Vielleicht lässt sich dort noch ein Pünktchen mitnehmen.
Führungspositionen hinterfragen!
~ Castra Regina Invicta