31. Spieltag - Rostock (A)

Nach der peinlichen Niederlage gegen Sandhausen ging es per Bus zur zweitlängsten Auswärtsfahrt der Saison in die Hanse- und Universitätsstadt Rostock, wo man erneut auf einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt traf. In den vergangenen drei Aufeinandertreffen mit dem FCH in Deutschlands Fußball-Unterhaus gelang es der Jahnelf kein einziges Mal, einen Sieg einzufahren. Rostock liegt dem Jahn eben ähnlich gut wie ein gewisser Ostklub aus Dresden. Nichtsdestotrotz machte sich eine volle Doppeldeckerbesatzung auf den Weg zur Ostsee, in der Hoffnung, dieses erneute Sechs-Punkte-Spiel für sich zu entscheiden.


Gut 200 Jahnfans sorgten im Rostocker Streetart-Paradies-Gästeblock für bedingungslosen Support. Neben gewohnt stabilen Fahneneinsatz konnte man im Gästesteher allerdings lautstärkemäßig nicht an vorherige Hochphasen der Saison anknüpfen. Natürlich war der erneut bodenlose Auftritt der Jahnelf diesbezüglich nicht gerade förderlich. Die Südtribüne Rostock, welche sich bekanntlich neben dem Gästeblock befindet, sorgte durch ein äußerst geschlossenes Auftreten für ein gutes Blockbild. Allerdings konnte man nur wenig bis keine Schwenkfahnen erspähen. Vor Beginn des Krisengipfels bejubelte die Rostocker Seite die DDR-Pokalsieger- und Meistermannschaft von 1991, welche sich den Grottenkick am 31. Spieltag reinzog, mit einem dreiteiligen Spruchband "Seit 1991 amtierender ostdeutscher Meister und Pokalsieger - Danke an unsere Helden". Zudem hing kurze Zeit eine Zaunfahne mit den Worten "Kampfgeist statt Abstieg", welche durch das bekannte Hansa-Wappen ergänzt wurde. Im weiteren Verlauf der Partie forderten die Suptras alle Hansafans mit den Worten "Gemeinsam gegen den Abstieg - Alle nach Sandhausen u. Nürnberg" auf, die Mannschaft zahlreich zu unterstützen. Anders als der Jahnelf, war der Rostocker Truppe bewusst, um was es in diesem Aufeinandertreffen ging. Lediglich zwei nennenswerte Chancen standen am Ende auf Seiten unserer Rothosen zu Buche. Zu wenig, um in einem Spiel von solcher Wichtigkeit zu punkten. Der FCH marschiert nun mit dem dritten Sieg in Folge weiter in Richtung Klassenerhalt, die Jahnelf hingegen nahezu ungebremst, kampf- und leidenschaftslos in die Drittklassigkeit. Um es in den Worten eines gewissen Hans Jakob zu sagen: "Die selbstverständliche Pflicht eines Spielers ist, alles zu geben, was er zu geben vermag". Diese Worte sollte sich der ein oder andere (noch) Jahn-Akteur einprägen und in den verbleibenden Partien umsetzen, um das Unheil irgendwie abzuwenden. Dank eines Bleifuß-gebenden Kutschers erreichte man wieder, noch vor Mitternacht, die nördlichste Stadt Italiens.


Es fällt immer schwerer, Woche für Woche die richtigen Worte zu finden. Die Hoffnung schwindet allmählich, aber mit Selbstmitleid und Rumheulerei hat noch niemand etwas gewonnen. Drei verbleibende Spiele bedeuten neun mögliche Punkte, um doch noch irgendwie die Klasse zu halten. Auch wenn mit dem HSV und Heidenheim gefühlt unlösbare Aufgaben auf uns warten. Lasst uns das Wunder von Regensburg vollbringen! Wenn es sein muss, über die Relegation!


Alles für Regensburg!

~ Castra Regina Invicta